„Man lernt Menschen kennen, die man sonst nie getroffen hätte“
Katharina 21 Irland
Studentin

Katharina hat mit der Christlichen Arbeiterjugend (CAJ) Passau eine Jugendbegegnung in Irland organisiert. Wie sie dafür Kontakt zu einer irischen Jugendgruppe herstellte und was sie vor Ort alles erlebt hat, erzählt uns Katharina im Interview.

Wie bist du dazu gekommen, eine Jugendbegegnung in Irland zu organisieren?

Ich habe nach meinem Abitur einen Bundesfreiwilligendienst beim Bistum Passau absolviert. Dort habe ich die Christlichen Arbeiterjugend (CAJ) kennengelernt, bei der ich seitdem ehrenamtliches Mitglied bin. Ich hatte die Idee, einen Jugendaustausch für die Gruppe zu organisieren und habe diese mit der hauptamtlichen Mitarbeiterin Sarah besprochen. Wir waren uns schnell einig, dass es nach Irland gehen soll.

Wie kam der Kontakt mit der irischen Jugendgruppe zustande, die ihr dort getroffen habt?

Wir haben im Internet recherchiert und sind dabei auf die irische Jugendgruppe „Ruach“ gestoßen. Nach dem ersten Telefonat mit Finn, einem der Gruppenleiter von „Ruach“, merkten wir schnell, dass es zwischenmenschlich gut passt. Um die gesamte Gruppe für uns und unserer Austausch-Vorhaben zu gewinnen, haben wir ihnen ein kurzes Vorstellungsvideo geschickt. Darin haben wir mit einigen bayerischen Klischees gespielt. Das Video kam so gut an, dass wir sofort eine Einladung nach Irland erhielten. Über Instagram, WhatsApp und Online-Meetings haben wir die Begegnung gemeinsam vorbereitet. Ein Jahr dauerte es von der ersten Kontaktaufnahme bis zum tatsächlichen Austausch.

Was habt ihr in den zehn Tagen in Irland alles erlebt?

Es ging zunächst von München nach Dublin. Danach hatten wir einen kurzen Aufenthalt in Athlone. Die nächste Station war Galway. Beim Passieren des Ortsschilds haben wir das Lied „Galway Girl“ von Ed Sheeran voll aufgedreht und laut mitgesungen (lacht). Das war schön! Wir waren außerdem im Connemara Nationalpark wandern, haben eine Andacht in den Ruinen von Rock of Cashel gehalten und die Cliffs of Moher bewundert. Die weiten Landschaften von Irland sind einfach atemberaubend. Besonders gut gefallen hat mir das ziemlich unbekannte Städtchen Limerick, in dem wir gegen Ende unseres Trips waren. Die letzten drei Tage verbrachten wir mit der irischen Jugendgruppe in Dublin.

Wie war es, die irische Gruppe nach langem Online-Kontakt endlich live zu treffen?

Es war sehr schön! Am Anfang erforderte es Mut, in Englisch zu kommunizieren. Aber sobald wir uns getraut haben und einfach darauf losgequatscht haben, war es eigentlich recht einfach. Am ersten Abend haben wir zusammen gekocht, gemeinsam gesungen und musiziert. Die restlichen Tage haben wir Dublin erkundet. Zum Abschluss gab es einen großen Gottesdienst, den wir zusammen vorbereitet hatten.

Standet ihr während des Austauschs vor großen Schwierigkeiten?

Nein. Ab und zu gab es kleinere Herausforderung, aber die ließen sich easy zusammen meistern. Große Schwierigkeiten hatten wir nicht. Meiner Meinung nach ist das eine Frage des Mindsets (dt. Geisteshaltung). Wenn du Lust auf neue Dinge hast, dann ist so ein Austausch super.

Hast du vorher bereits an einem Austausch teilgenommen?

Nein, noch nie. Ich reise zwar viel, aber das kann man nicht vergleichen. Der Austausch war für mich eine coole Erfahrung. Es war ein neuer Rahmen, um Menschen kennenzulernen. Man verbringt sehr viel Zeit mit einer anderen Jugendgruppe. Darauf sollte man sich einfach einlassen, denn hieraus können schöne Begegnungen entstehen. Man lernt Menschen kennen, die man sonst nie getroffen hätte.

Was würdest du anderen raten, die auch einen Austausch planen?

Meiner Meinung nach ist es am wichtigsten, das richtige „Mindset“ (dt. Geisteshaltung) für einen Austausch mitzubringen. Beim Reisen und Kennenlernen neuer Menschen ist es entscheidend, offen und neugierig zu sein. Zudem sollte man das Privileg schätzen, eine solche Reise unternehmen zu können und zu dürfen. Denn die Möglichkeit bekommt nicht jeder. Das ist mir besonders wichtig.